„Altern“ ist der erste Teil der Themenreihe „Leben“, in dem deutschsprachige Autor:innen zu zehn wichtigen Themen des Lebens schreiben.
Die bekannte Literaturkritikerin Elke Heidenreich kann mit ihren 81 Jahren schon aus Erfahrung viel zum Thema des Buches schreiben, bezieht sich in zahlreichen Zitaten auch immer wieder auf die Aussagen anderer bekannter Persönlichkeiten.
Wie das Buch startet, hat mir gut gefallen: Zuerst beginnt sie mit dem Kapitel „Ich habe mein Leben komplett in den Sand gesetzt“, anschließend schreibt sie denselben Anfang aus einem anderen Blickwinkel: „Ich hatte ein unfassbar wunderbares Leben“.
Da war ich als Leserin sozusagen „am Haken“ und habe die zugegebenermaßen schlanken 112 Seiten in einem Rutsch gelesen.
Imponiert hat mir, dass Frau Heidenreich Meinung hat und diese aufschreibt.
In manchen Passagen mit Themen über das Gendern, Obama und das Verharmlosen von Depressionen ist Frau Heidenreich meiner Meinung nach aber über das Ziel hinausgeschossen.
Trotz der zahlreichen Denkanstöße und mutmachenden Passagen ist mir die Schere zwischen meiner persönlichen Meinung und der der Autorin doch zu oft zu weit auseinandergegangen und so konnte mich „Altern“ nicht ganz überzeugen.
Wer sich von dem Preis von 20 € für das Büchlein nicht abschrecken lässt, bekommt ein lebenskluges Essay über das Thema Altern, das uns alle irgendwann betrifft (hoffentlich).
Ich empfehle außerdem das Hörbuch, das Elke Heidenreich selbst eingesprochen hat.
Das Schlusswort überlasse ich der Autorin: „Es ist nicht wichtig, wie alt man ist, sondern wie man alt ist.“