
„Dorn: Zimmer 103“ von Jan. Beck, erschienen beim Penguin Verlag ᵘⁿᵇᵉᶻᵃʰˡᵗᵉ ᵂᵉʳᵇᵘⁿᵍ, ᴿᵉᶻᵉⁿˢⁱᵒⁿˢᵉˣᵉᵐᵖˡᵃʳ
Ein verlassenes Hotel, ein Ermittler, der sich von der Welt zurückgezogen hat, und eine Serie grausamer Morde – „Dorn: Zimmer 103“bildet den düsteren Auftakt zu einer neuen Thriller-Reihe von Jan Beck.
Simon Dorn, ein ehemaliger Kriminalpsychologe, hat nach dem Tod seiner Frau jegliche Verbindung zur Polizei gekappt und lebt nun zurückgezogen im geerbten Hotel seiner Familie im österreichischen Bad Gastein. Doch seine Leidenschaft für ungelöste Verbrechen lässt ihn nicht los: Er studiert alte Mordfälle, analysiert Spuren und folgt Hinweisen, die nie zu einem Abschluss geführt haben. Nur Karla Hofbauer vom Wiener Bundeskriminalamt kennt sein geheimes Tun. Doch als sie brutal ermordet wird, führen die Spuren direkt zu Dorn – und die junge Ermittlerin Lea Wagner tritt auf den Plan.

Der Thriller punktet mit einer düsteren, beklemmenden Atmosphäre, einer Vielzahl an Charakteren und schnellen Perspektivenwechseln. Diese Erzählweise sorgt zwar für ein hohes Tempo und stetige Spannung, machte es mir jedoch zu Beginn schwer, mich in die Geschichte einzufinden. Immer wieder tauchten neue Figuren auf, ohne dass sofort klar wurde, welche Rolle sie im Gesamtbild spielen. Dadurch fühlte sich der Einstieg stellenweise etwas überwältigend an und ich musste mir tatsächlich Notizen machen, um nicht den Überblick zu verlieren.
Die kurzen Kapitel und ständigen Wechsel treiben die Handlung rasant voran, erschweren aber zugleich die emotionale Bindung zu den Charakteren. Ich habe mich zwischendurch gefragt, ob mich die Geschichte wirklich fesseln kann. Doch in der zweiten Hälfte zieht die Spannung deutlich an, und die Handlung gewinnt an Tiefe.
Die Auflösung ist solide, folgt aber recht vorhersehbaren Mustern. Ein echter Überraschungsmoment, der mich sprachlos zurücklässt, blieb leider aus. Was mich jedoch nachhaltig beeindruckt hat, war die Figur Simon Dorn. Seine undurchschaubare, von Dunkelheit geprägte Persönlichkeit übt eine besondere Faszination aus. Er allein ist für mich Grund genug, die Reihe weiterzuverfolgen.
Fazit: Dorn: Zimmer 103 bietet einen atmosphärisch dichten Thriller-Auftakt mit hohem Tempo und einem komplexen Protagonisten. Wer düstere Spannungsliteratur mag, dürfte hier auf seine Kosten kommen! Ich vergebe 3/5 Sternen!
Ich bedanke mich beim Bloggerportal für das Rezensionsexemplar!
Vielen Dank auch für unsere tolle Leserunde, liebe Jeanette, Jutta und Nadine!