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„Haribo – So schmeckt das Glück“ von Katharina von der Lane, erschienen am 23.10.2024 bei Goldmann  ᵘⁿᵇᵉᶻᵃʰˡᵗᵉ ᵂᵉʳᵇᵘⁿᵍ, ᴿᵉᶻᵉⁿˢⁱᵒⁿˢᵉˣᵉᵐᵖˡᵃʳ

Klappentext

Bonn 1920: Der gelernte Bonbonkocher Hans Riegel liebt die bunte Welt der Süßwaren und träumt davon, eines Tages sein eigenes Unternehmen zu führen. Die junge Gertrud Vianden glaubt an seinen Traum und unterstützt ihn von Anfang an. Nach der Hochzeit beginnen Hans und Gertrud, in der heimischen Küche zu experimentieren und erste Süßigkeiten herzustellen, die Gertrud mit dem Fahrrad ausliefert. Das Geschäft ist hart, die Konkurrenz groß, und das junge Paar wird von vielen belächelt. Wie wollen Hans und Gertrud mit ein paar Bonbons eine Familie ernähren? Doch trotz aller Widrigkeiten sind die beiden überzeugt, dass aus kleinen Anfängen Großes entstehen kann…

Im ersten Teil der Haribo-Saga geht es um die Anfänge des Süßigkeitenkonzerns Haribo, gegründet von Hans Riegel aus Bonn. Die Geschichte umfasst einen Zeitraum von 1908 bis 1939 und beschreibt die Zeit vom Schulabschluss bis zum Beginn des zweiten Weltkriegs. Teilweise werden riesige Zeitsprünge gemacht, aber am Anfang jeden Kapitels sind Ort und Zeit notiert.

Ich bin in dem Buch gerne in eine andere Zeit abgetaucht. Alles wirkt sehr authentisch. Es herrschten andere Sitten, Konventionen und ein anderer Zeitgeist. Auch das politische Geschehen wird thematisiert.

Hans Riegel und seiner späteren Frau Gertrud Vianden wurde es nicht leicht gemacht. Allen Widerständen zum Trotz (schon der Vater von Hans wollte nicht, dass er Bonbonkocher wird) schaffen sie es, einen Weltkonzern zu gründen, denn sie glauben an ihren Traum.

Die Charaktere wirken lebendig und gerade Hans verändert sich im Laufe der Jahre, leider nicht nur im positiven Sinne — er muss mit Rückschlägen, niederträchtigen Konkurrenten und Marktveränderungen, ausgelöst durch die aufstrebende Partei NSDAP, zurechtkommen.

Viel über die Kunst der Bonbonherstellung erfährt man leider nicht in dem Roman, dafür gibt es Einblicke in das Leben der Familien Riegel und Vianden. 

Hinter dem Pseudonym Katharina von der Lane verbirgt sich das Autorinnenduo Christiane Omasreiter und Kathrin Scheck. Für mich ist es immer wieder faszinierend, wie ein Roman aus der Feder von zwei Personen entstehen kann.

Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass es keine Zusammenarbeit mit Haribo gab und in dem Roman Fakten mit Fiktion verschmelzen. Lediglich die Eckdaten stimmen, beim Rest haben die Autorinnen viel Fantasie und Erzählgeschick bewiesen.

Gestört hat mich, dass es eine fiktive Geliebte in dem Roman gibt. Das hinterlässt im Hinblick auf die Echtheit der Person einen faden Beigeschmack.

Meine Bewertung: 4/5 Sternen. Bereits im Februar 2025 erscheint die Fortsetzung „Haribo – Goldene Zeiten brechen an“, worauf ich mich schon freue.