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„In den Augen meiner Mutter“ von Jo Leevers, erschienen im Droemer Verlag in der Übersetzung von Maria Hochsieder ᵘⁿᵇᵉᶻᵃʰˡᵗᵉ ᵂᵉʳᵇᵘⁿᵍ, ᴿᵉᶻᵉⁿˢⁱᵒⁿˢᵉˣᵉᵐᵖˡᵃʳ 

Ich hatte schon viel zu dem Buch „In den Augen meiner Mutter“ gehört und war sehr gespannt, die Geschichte zu lesen.

Die schwangere Georgie entdeckt durch Zufall im Fernsehen das Bild ihrer Mutter Nancy, die die Familie vor über 20 Jahren kommentarlos verließ. Zusammen mit ihrem Bruder Dan begibt sie sich auf einen Roadtrip nach Schottland, um Nancy zu finden und endlich alle Fragen aus der Vergangenheit zu klären.

Der Beginn ist spannend und wird abwechselnd von Georgie und Nancy in verschiedenen Zeitebenen erzählt. 

Georgie und Dan haben nicht das beste Verhältnis, nähern sich auf der Suche nach ihrer Mutter aber wieder an. Nach und nach kommt das ganze Ausmaß der zerrütteten Familie ans Licht.

Jo Leevers hat einen interessanten, tiefgründigen und einfühlsamen Schreibstil und hat die Figuren behutsam herausgearbeitet. Trotzdem verlor sie mich im Laufe der Geschichte, denn die Spannung nahm ab und einige Gegebenheiten wirkten zu konstruiert.

Das Buch behandelt Themen wie zum Beispiel Depression, Alkoholsucht und Gewalt und die muss man aushalten können. Ich gebe zu, ich habe das Buch schon deswegen schlicht nicht gerne gelesen. Die Trauer und Zerrissenheit der Personen sind die ganze Zeit spürbar.

Die Gründung Georgies eigener kleiner Familie mit der die Geburt für einen Neuanfang steht, konnte mir persönlich keine Hoffnung schenken.

Das Ende verwunderte mich ehrlich gesagt, kam es doch wie ein Happy End daher. Leider konnte das den faden Beigeschmack von der vorherigen Geschichte nicht ganz vertreiben.

Fazit: Für mich war das Buch eine Spur zu tragisch und das Potenzial wurde nicht ganz ausgeschöpft: Trauer und Zerrissenheit haben alles andere überlagert, deshalb 3/5 Sternen.

Inhaltsangabe:

Die 32-jährige Georgie ist im achten Monat schwanger, als sie durch Zufall einen Hinweis auf den Aufenthaltsort ihrer Mutter Nancy erhält. Vor 20 Jahren hatte Nancy ihre Familie einfach so verlassen – ohne Erklärung, ohne Abschied. Jetzt, da Georgie selbst Mutter wird, kann sie das noch weniger verstehen als damals. Aber sie hat das Gefühl, Antworten zu brauchen, um in ihrem eigenen Leben endlich zur Ruhe zu kommen. Zusammen mit ihrem Bruder Dan reist Georgie in die schottischen Highlands, wo in den Medien über ihre Mutter berichtet wurde. Unterwegs kommen Erinnerungen an ihre Kindheit zurück, die mehr und mehr Fragen aufwerfen. War es etwa Georgies Schuld, dass Nancy gegangen ist? Und war ihr Vater wirklich der Held in der Geschichte? Was die Geschwister über ihre Familie herausfinden, erschüttert all ihre Gewissheiten. Und es stellt Georgies eigene Entscheidungen infrage.