„Das verborgene Zimmer von Thornhill Hall“ von Christian Handel, erschienen bei Ueberreuter
Ein besonderes Jugendbuch mit fantastischen und queeren Elementen
Zum Inhalt: Der 16-jährige Colin muss den Sommer bei seiner Mutter und ihrer neuen Familie in dem abgelegenen und alten Herrenhaus namens Thornhill Hall verbringen, obwohl er von ihr als Kind bei seinem Vater allein gelassen wurde. Kaum ist er da, wird er auch schon von einem Unbekannten die Treppe hinuntergestoßen und stirbt. Er erwacht als Geist und ermittelt mit Hilfe anderer Geister und kommt dabei auch dem niedlichen Jungen näher, der gerade zu Besuch ist.
Die Geschichte spielt im 19. Jahrhundert und ich hatte beim Lesen ganz viele Downton Abbey-Vibes. Das liegt nicht nur an dem beeindruckenden Herrenhaus, sondern auch an den interessanten Bewohnern und Besuchern.
Das Buch kommt keineswegs altbacken daher, es weht ein frischer Wind in den alten Gemäuern.
Besonders dadurch, dass die beiden Jungen in der Geschichte ein Auge aufeinander geworfen haben und sich annähern.
Als Colin ein Geist ist, versucht er herauszufinden, wer ihn umgebracht hat, und die Ermittlungen beginnen. Es war ein großer Spaß, mitzurätseln und Vermutungen anzustellen.
Die Auflösung einer Spur hat mich überrascht und ich wäre selbst nie darauf gekommen. Ich will nicht zu viel verraten, deshalb nur so viel: Lest die Geschichte!
Da diese eine Auflösung mich echt beeindruckt hat, konnte das Ende und somit auch die Umstände des Todes mich nicht mehr von den Socken hauen. Außerdem hastete der Autor zum Schluss für meinen Geschmack eine Spur zu schnell dem Ende entgegen.
Christian Handel hat einen tollen Schreibstil, der Leichtigkeit und Humor in den Vordergrund stellt, für ein Jugendbuch ideal.
Fazit: Wir brauchen mehr Bücher mit gleichgeschlechtlichen Paaren! Und: Die Mischung macht’s! Hier ist der Mix aus Jugendbuch mit historischem Hintergrund, Krimi und Fantasy fabelhaft gelungen.
4/5 Sternen / unbezahlte Werbung, Leihexemplar