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„Poster Girl. Wer bist du, wenn dir niemand zusieht?“ Von Veronica Roth, erschienen bei Penhaligon

(Deutsch von Petra Koob-Pawis)

Viele kennen die Autorin so wie ich bereits von der Buchreihe „Die Bestimmung“, die auch verfilmt wurde. Seitdem bin ich ein Fan von Veronica Roth und war deshalb sehr gespannt auf ihr neues Buch und ob es mit ihrer Bestseller-Reihe mithalten kann. Herzlichen Dank für die Zusendung des Rezensionsexemplars (unbezahlte Werbung)!

Sonya Kantor ist das Poster Girl. Ihr Gesicht prangte auf den Plakaten des ehemaligen Regimes. Nach der Revolution und dem Sturz der damaligen Regierung fristet sie nun ein trostloses Leben in Gefangenschaft. Dann wird ihr die Freiheit angeboten, wenn sie ein Kind findet. Auf der Suche stößt sie allerdings auf ein dunkles Kapitel in ihrer eigenen Familie…

Vom ersten Moment an konnte mich das Buch in seinen Bann schlagen. Roth hat es wieder geschafft, eine ganz eigene, (wie ich finde auch) düstere und unperfekte Welt zu erschaffen. Dadurch, dass das Regime bereits gestürzt ist, zieht sie die Geschichte sozusagen von hinten auf. Das fand ich als Leserin sehr spannend.

Sonya hat einen eigenwilligen Charakter und ist gleichzeitig das Mädchen von nebenan, das sich in dem ehemaligen Staat sicher gefühlt hat. Plötzlich war alles anders und sie muss fortan mit traumatischen Erinnerungen und Verlusten leben. Der Staat, der sie geformt hat, existiert nicht mehr und trotzdem ist sie noch in alten Gewohnheiten gefangen. Es gibt viele Menschen, die sie nicht nur mit dem Namen „Poster Girl“ anreden, sondern auch als das Gesicht des verhassten Regimes ansehen, weil ihr Gesicht damals überall auf den Postern der staatlichen Propaganda-Maschinerie zu sehen war. Natürlich macht das das Leben noch schwerer für sie.

Die widersprüchlichen Gefühle von Sonya und später die Entwicklung zu lesen, machen sie zu einem spannenden und authentischen Charakter. Im Laufe der Geschichte kristallisiert sich richtiges Detektiv-Geschick Sonyas bei der Suche nach dem Mädchen heraus.

Richtig spannend war für mich, die Idee des totalen Überwachungsstaates zu lesen. Jeder wurde mittels Technologie überwacht und es gab eine Art Belohnungs- und Bestrafungssystem, das an ein Bezahlsystem gekoppelt war. Den Mitarbeitern des Regimes wurden teilweise Ausnahmegenehmigungen und mehr Rechte zugesprochen, was den Hass in der restlichen Bevölkerung noch angestachelt hat. Mehr will ich nicht verraten, denn es lohnt sich, die Welt selbst zu erkunden. Mich hat diese totale Überwachung durch den Staat stark zum Nachdenken angeregt. Ich könnte mir vorstellen, dass das Buch auch eine geeignete Schullektüre wäre.

„Poster Girl“ ist eine spannende Mischung aus Dystopie und Detektivgeschichte, gleichzeitig weist das Buch Gesellschaftskritik auf und gibt Stoff für Diskussionen. Das Buch sticht für mich total hervor und erhält somit eine absolute Leseempfehlung von mir. 5/5 Sternen

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