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„Tage im warmen Licht“ von Kristina Pfister, erschienen bei Fischer

„Wegrennen, wegrennen hilft dir nie. Weil du dich selbst ja immer mitnimmst.“ S. 302

ᵁⁿᵇᵉᶻᵃʰˡᵗᵉ ᵂᵉʳᵇᵘⁿᵍ, ᴿᵉᶻᵉⁿˢⁱᵒⁿˢᵉˣᵉᵐᵖˡᵃʳ

Die alleinerziehende Maria zieht mit ihrer Tochter Linnea „nur vorübergehend“ zurück in die alte Heimat in das Haus ihrer verstorbenen Oma. Dort trifft sie auf eine Dorfgemeinschaft, schließt neue Freundschaften und stellt sich den Geistern der Vergangenheit.

Als Maria notgedrungen in ihre alte Heimat zurückkehrt, kommen alte Wunden eines traumatisierenden Ereignisses aus der Vergangenheit hoch. Mit der Hilfe der Nachbarin, alten und neuen Freunden und ihrer zauberhaften Tochter Linnea schafft sie es, sich dem zu stellen und am Ende ihre Geschichte preiszugeben. Dabei wird klar, wie wichtig es ist, eine starke Gemeinschaft zu haben, die einen auffangen kann, wenn es nötig ist. 

Zwischen den Buchdeckeln steckt einfach so viel mehr, als der Klappentext erahnen lässt. Auch wenn ich die Protagonistin manchmal etwas anstrengend fand, sollte es wohl genau so sein, um mit einer gewissen Vielschichtigkeit und Komplexität aufzuwarten.

Das Buch ist aus der Sicht von Maria geschrieben und spielt auf zwei Zeitebenen. Teils gibt es ganze Kapitel, die in der Vergangenheit spielen, teils nur kleine Einschübe in die Geschichte, wie kleine Gedankenblitze. Daumen hoch für diesen Stil, das hat mir die Protagonistin noch näher gebracht.

Die Autorin hat einen besonderen Schreibstil, bildlich und szenenhaft, dadurch fühlte ich die Geschichte sehr.

Das Setting ist wunderbar herbstlich durch Erlebnisse wie die Obsternte, das Einkochen ebendieses, duftende Eintöpfen und berühmte Halloween-Partys und alles ist von einer gewissen Magie umgeben, denn Hexen kommen auch vor. 

Kristina Pfister hat ein Auge fürs Detail und einen bildhaften, lebendigen und in meinen Augen ganz besonderen Schreibstil. Sie hat (viele) besondere und liebenswerte Charaktere geschaffen, die unangepasst sind: Wütend, störrisch, weise und gelassen.

Es war ein Lesevergnügen Maria auf ihrer Reise zu begleiten. Ich bin ganz verzaubert von „Tage im warmen Licht“. Für mich ist das Buch vielschichtig, herzwärmend und sensibilisierend. Somit empfehle ich diesen Roman gerne und vergebe 5/5 Sternen. 

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