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„Hinter den Spiegeln so kalt“ von Liza Grimm, erschienen bei Knaur

Inhalt (Quelle: Verlag):

Als ihre geliebte Tochter Hannah spurlos verschwindet, stürzt Finja in ein tiefes Loch. Ihr einziger Hinweis auf Hannahs Verbleib ist eine Spur aus Eis im Badezimmer, aber das ergibt doch überhaupt keinen Sinn!

In ihrer Verzweiflung sucht Finja schließlich Hilfe bei einer angeblichen Hexe – und stößt auf Ungeheuerliches: Schneetreiben und Schreie wirbeln durch ihre Erinnerungen, und ein fremdes Gesicht, das ihr seltsam vertraut erscheint.

Die Antworten auf Finjas Fragen warten hinter den Spiegeln, in einem Reich aus Eis und Schnee. Aber will sie die Wahrheit wirklich wissen?

Meine Meinung:

Vorweg möchte ich darauf hinweisen, dass das Buch (zurecht!) eine Triggerwarnung enthält. Ich habe sie vorweg nicht gelesen, weil ich nicht gespoilert werden wollte (unbezahlte Werbung, Rezensionsexemplar). 

„Hinter den Spiegeln so kalt“ ist eine Neuinterpretation des Märchenklassikers „Die Schneekönigin“ von Hans Christian Andersen. 

Der Schreibstil ist bildhaft und fesselnd. Die Autorin hat es geschafft, bei mir eine düstere und bedrohliche Atmosphäre zu erzeugen. Die drei Zeitebenen, in denen das Buch erzählt wird, werden immer zu Beginn des Kapitels gekennzeichnet. Das hat es mir leicht gemacht zu folgen und viel Spannung erzeugt. Die Geschichte wird aus der Sicht von Finja in der personalen Er-/Sie-Perspektive erzählt.

Finja wirkt mit ihren psychischen Problemen wie Panikattacken und Verlustängsten nicht wie die typische Heldin eines Fantasy-Buchs. Ihr Charakter wächst im Laufe der Geschichte über sich hinaus. 

Die magischen Elemente wirkten realistisch und gegruselt habe ich mich auch das eine oder andere Mal. 

Ich gebe zu: Das Buch hat meine Erwartungen übertroffen. Die Geschichte startet verhältnismäßig seicht. Doch schnell wird die Stimmung immer düsterer und bedrohlicher und hat mich wie in einem Strudel durch die Geschichte gezogen. Am Ende hat mich die Auflösung unglaublich kalt erwischt. 

Ich merke, dass das Leseerlebnis noch in mir nachhallt und ein wichtiges Thema behandelt. Ich bewundere Liza Grimm für den Mut, sich diesem Thema in einem Fantasy-Buch zu widmen, und finde, die Umsetzung ist ihr gut gelungen.

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