
„Kummersee“ von Iver Niklas Schwarz, erschienen bei ullstein ᵘⁿᵇᵉᶻᵃʰˡᵗᵉ ᵂᵉʳᵇᵘⁿᵍ, ᴿᵉᶻᵉⁿˢⁱᵒⁿˢᵉˣᵉᵐᵖˡᵃʳ
Klappentext:
Dreißig Jahre nach dem ominösen Tod ihres Bruders im Kummersee kehrt Lena in das Dorf ihrer Kindheit zurück. Als Polizistin ist sie für den Schutz eines Vermesserteams zuständig, das den See als potenzielle Endlagerstätte prüft. Das ruft nicht nur Umweltaktivisten auf den Plan. Auch andere Kreise versuchen, die Arbeit zu sabotieren. Als plötzlich bizarre Morde geschehen, erstehen auch alte Schauergeschichten über den See wieder auf. Lena stürzt sich in die Ermittlungen und kommt einem ungeheuerlichen Geheimnis auf die Spur, das weit in die Vergangenheit zurückreicht: Das Böse, das vor so vielen Jahren ihren Bruder das Leben gekostet hat, lauert immer noch unter der Wasseroberfläche – und es darf auf keinen Fall hinaus in die Welt gelangen.

Das Cover und der Klappentext von „Kummersee“ haben mich sofort neugierig gemacht, und ich kann sagen, dass das Buch meine Erwartungen sogar übertroffen hat. Von der ersten Seite an war ich gefesselt und konnte das es nur schwer beiseite legen.
Im Mittelpunkt steht Lena Wolff, mittlerweile Polizistin, die nach 30 Jahren in ihr Heimatdorf zurückkehrt. Dort wird sie mit ihrer Vergangenheit konfrontiert, als sie beauftragt wird, Personen zu beschützen, die die Errichtung eines Atommüllendlagers in der Nähe des berüchtigten Kummersees prüfen sollen. Doch sowohl die Umweltaktivisten als auch die Anwohner empfangen sie alles andere als freundlich. Besonders schmerzhaft für Lena ist die Rückkehr an den Ort, an dem vor dreißig Jahren ihr Bruder Tom ums Leben kam. Der Tod hat ihre Familie nie losgelassen, und ihre Beziehung zu ihrer Mutter ist durch diese Tragödie bis heute kühl und distanziert.
Der See selbst ist das zentrale Element der Geschichte. Der Autor verknüpft geschickt einen Umweltskandal mit einer tiefgreifenden, emotionalen Geschichte, deren wahre Ausmaße Lena erst nach und nach begreift. Dabei wird die Geschichte aus Lenas Sicht erzählt, mit Rückblenden in die Zeit, als ihr Bruder noch lebte. Im Laufe der Ermittlung stößt sie auf ein Geheimnis, das nicht mit dem Tod von Tom verschwunden ist. Und je mehr der See wieder in den Fokus der Öffentlichkeit rückt, desto seltsamer und unerklärlicher werden die Geschehnisse. Lena kommt der Verdacht, es könne sich um etwas Übernatürliches handeln, was der ganzen Geschichte eine zusätzliche, mysteriöse Dimension verleiht.
Das Finale ist actiongeladen und bietet zahlreiche unerwartete Wendungen, die für einen packenden Abschluss sorgen. Die kurzen Kapitel, die typisch für einen guten Thriller sind, tragen zur Dynamik der Erzählung bei.
Fesselnd von der ersten bis zur letzten Seite, lebt „Kummersee“ von seiner geheimnisvollen und dunklen Stimmung. Der Autor schafft es meisterhaft, eine dichte, packende Atmosphäre zu erschaffen, die einen bis zum Schluss nicht loslässt.
Besonders beeindruckend ist, dass es sich hierbei um das Debüt des Autors handelt, der sich als talentierter Erzähler erwiesen hat. Zudem stammt das Buch aus der Schreibgruppe „frisches Blut“, aus der auch bereits die Bestseller „Happy End“ von Sarah Bestgen und „Nachtfahrt“ von Annika Strauss hervorgingen.
Fazit: „Kummersee“ ist ein absoluter Page-Turner, der mich sowohl mit seiner packenden Handlung als auch mit seiner tiefgehenden emotionalen Geschichte überzeugt hat. Klare 5/5 Sterne!
Ich bedanke mich für das Rezensionsexemplar!