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„Weltuntergang fällt aus“ von Jan Hegenberg, erschienen beim Verlag KOMPLETT-MEDIA

Den „Graslutscher“ kannte ich schon aus den sozialen Medien. Mit der Zeit landete er immer häufiger in meiner Timeline, zuletzt vor allem mit Richtigstellungen zu Falschinformationen rund um den Klimawandel und die Energiewende. Dass ich sein Buch „Weltuntergang fällt aus“ lesen musste, versteht sich von selbst – herzlichen Dank an den Verlag KOMPLETT-MEDIA für die Zusendung eines Rezensionsexemplars (unbezahlte Werbung). Das Buch hat bereits den Status als SPIEGEL-Bestseller erreicht – und das nicht zu Unrecht.

Auf fast 300 Seiten mit knapp 100 Quellen umfassendem Literaturverzeichnis erläutert der „Graslutscher“ Jan Hegenberg, wie die Energiewende gelingen kann, und macht dabei viele Zusammenhänge leicht verständlich. Eigentlich ist es bitter, dass man als grundsätzlich interessierter Mensch, der erneuerbaren Energien (wir sind NATURSTROM-Kunden seit 2011 und unser Haus besitzt eine Wärmepumpe) und Elektromobilität (wir fahren seit diesem Jahr ein E-Auto) gegenüber offen ist, erst die Erläuterungen eines Vegan-Bloggers und -Influencers, der studierter BWLer ist und in der IT-Branche gearbeitet hat (also „von Haus aus“ kein Energieexperte im engeren Sinne ist), in Buchform benötigt, um wirklich zu verstehen, wie wir uns von fossilen Energieträgern unabhängig machen können.

Hegenberg hat dabei einen erfrischenden Stil, das Buch lässt sich leicht lesen und liefert einen Aha-Moment nach dem anderen. Es ist fast ein Must-Read für alle, die für Diskussionen mit Skeptikern des Klimawandels und erneuerbarer Energie gewappnet sein wollen. Das funktioniert ganz ohne Besserwisserei (na gut, ein bisschen vielleicht) und erhobenen Zeigefinger. Tatsächlich zeigt er eindrucksvoll das Potential der Energiewende – und schlussendlich auch die Unvermeidlichkeit derselben, denn fossile Energieträger werden so oder so früher oder später ausgebeutet sein. Und wenn das „ob“ einmal geklärt ist, ist das „wann“ eigentlich auch keine Frage mehr.

Wir erfahren, welche Flächenbedarf Photovoltaik in Deutschland hat, um gemeinsam mit Windenergie und Co. den deutschen Energiebedarf zu decken, welche Speichermöglichkeiten bestehen und wie es um den Rohstoffbedarf bestellt ist. Allein für die eindrückliche Einwertung der Sinnhaftigkeit von Wasserstoff (wichtiges Schlagwort in der Diskussion, direkt gefolgt von „E-Fuels“) als Energieträger lohnt sich die Lektüre.

Was mir besonders gefällt: Niemand ist perfekt und Jan Hegenberg geht auf seinen Social Media-Profilen sehr transparent mit den Fehlern in den ersten Auflagen um, die entsprechend korrigiert wurden.

Energiewende endlich verständlich – bitte lesen, weitersagen, umsetzen. Damit wir unseren Kindern eine lebenswerte Umwelt hinterlassen.

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