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„Die Sprache der Drachen“ von S. F. Williamson (Ü: Nina Lieke), erschienen bei Heyne ᵘⁿᵇᵉᶻᵃʰˡᵗᵉ ᵂᵉʳᵇᵘⁿᵍ, ᴿᵉᶻᵉⁿˢⁱᵒⁿˢᵉˣᵉᵐᵖˡᵃʳ

Ich liebe Bücher mit Drachen und bin so auf das Buch „Die Sprache der Drachen“ aufmerksam geworden. 

Die Geschichte spielt in einem London der 1920er Jahre, allerdings in einer Welt, in der Menschen und Drachen unter strengen Regeln koexistieren. Nach dem Krieg leben die Menschen in einem starren Drei-Klassen-System und wer nicht in der dritten Klasse landen möchte, muss Leistung zeigen.

Im Mittelpunkt steht die Jugendliche Vivien, deren Welt auseinanderbricht, als ihre Eltern als Aufständische verhaftet werden. Zurück bleibt sie mit ihrer kleinen Schwester Ursa und ihrem Cousin Marquis. Um ihre Familie zu retten, nimmt Vivien an einem geheimen Regierungsprojekt teil und soll dort die Sprache der Drachen entschlüsseln. 

Die Autorin S. F. Williamson hat eine detailreiche Welt erschaffen, die so vielschichtig ist, dass man sie kaum in ein Genre pressen kann. „Fantasy“, „Dystopie“ und „Coming of Age“: alles passt. Sie schreibt schreibt klar, atmosphärisch und poetisch. 

Die Sprache der Drachen selbst ist komplex und voller Bedeutung und hat mich absolut beeindruckt. Ich liebe Bücher, die mit Sprache als Werkzeug (oder Waffe) spielen und hier wird das auf so kluge Weise getan, dass ich viel Freude beim Lesen hatte.

Vivien ist eine Figur, die sich in mein Herz geschlichen hat. Sie ist mutig und entschlossen, allerdings verständlicherweise auch etwas überfordert. Sie entwickelt sich auf eine sehr nachvollziehbare, ruhige Weise.

Auch die Nebenfiguren sind sehr interessante Charaktere. Dadurch, dass das Buch nur aus Viviens Perspektive geschrieben wurde, fehlte mir allerdings teilweise die Nähe zu ihnen. 

Eine Liebesgeschichte gibt es auch, sie bleibt jedoch eher im Hintergrund. Das hat mir wirklich gut gefallen.

Besonders gelungen fand ich die gesellschaftskritischen Untertöne, die mich nachdenklich gestimmt haben.

Gegen Ende nimmt die Spannung spürbar zu und es wurde sogar richtig traurig. 

Mein Fazit: Die Sprache der Drachen ist ein starkes Debüt! Für alle, die es gern atmosphärisch, klug und mit einem Hauch Magie mögen: Lest es. 4/5 Sternen

Inhaltsangabe:

London im Jahr 1923. Seit fünfzig Jahren hält der Frieden zwischen Menschen und Drachen, doch er wird zunehmend brüchig – auch, weil immer mehr Menschen gegen das strenge Klassensystem protestieren, das die Grundlage für den Friedensvertrag ist. Vivien Featherswallow ist fest entschlossen, sich haargenau an die Regeln zu halten, um an der Akademie für Drachensprache aufgenommen zu werden und damit sicherzustellen, dass ihre kleine Schwester Ursa niemals in die unterste Klasse abrutscht. Doch dann werden ihre Eltern verhaftet und Vivs Welt bricht zusammen. Verzweifelt nimmt sie einen mysteriösen Job an: In Bletchley Park soll sie die Sprache der Drachen entschlüsseln. Das Leben ihrer Familie hängt davon ab – doch je mehr Viv über die Drachensprache lernt, desto klarer wird ihr, dass alles, was sie zu wissen glaubte, eine Lüge ist …

Buchinfo
📘 Die Sprache der Drachen
Autorin: S. F. Williamson (Übersetzt von Nina Lieke)
Erschienen bei: Heyne
Seiten: 512
ISBN: 978-3-453-27491-4
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Ich bedanke mich beim Bloggerportal für das Rezensionsexemplar!