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„Endling“ von Jasmin Schreiber, erschienen bei Eichborn

Als ich den Klappentext gelesen habe, war ich direkt neugierig und habe mich riesig gefreut, das Buch über die „Bloggerjury“ zugesendet bekommen zu haben. Vielen Dank!

Darum geht es: 

In dem neuen Roman „Endling“ hat Jasmin Schreiber die Welt skizziert, wie sie im Jahr 2041 sein könnte: Die Corona-Pandemie war erst der Anfang, es folgten weitere Pandemien, die viele Leben forderten. Außerdem wurden die Frauenrechte massiv eingeschränkt, es gibt zum Beispiel Abtreibungs- und Verhütungsverbote. Der Klimawandel hat schon seine Tribute gefordert, denn viele Arten sind ausgestorben, oder es leben nur noch die letzten ihrer Art, sogenannte Endlinge. In dieser Welt muss sich die Biologin und Käferliebhaberin Zoe behaupten. Zusammen mit ihrer Schwester Hanna und ihrer sonderbaren Tante Auguste erlebt sie ein lebensveränderndes Abenteuer, als Augustes Freundin Sophie spurlos verschwindet.

Obwohl in dem Buch eine zugegebenermaßen düstere Zukunft gezeichnet wird, hat es mir unheimlich viel Spaß gemacht, es zu lesen. 

Die Figuren sind mir alle durchweg ans Herz gewachsen, wie sie – so unterschiedlich sie auch sind – alle ihre eigenen Bewältigungsstrategien entwickelt haben, um mit den Lebensumständen zurecht zu kommen.

Aus der Sicht von Zoe geschrieben, ist für mich allerdings doch ihre Tante Auguste der Star der Geschichte, der die größte Entwicklung durchmacht.

Jede Überschrift eines Kapitel enthält eine Tierart mit der gemeinen und wissenschaftlichen Bezeichnung sowie einer kleinen Zeichnung. Das allein unterstreicht noch die Außergewöhnlichkeit des ganzen Buches, wo es sich wirklich lohnt auch unter den Bucheinschlag zu blicken: wie schön kann ein Buch eigentlich sein?

Die Autorin schafft es, die ernsten Themen wie Suchtverhalten, Ängste und Naturzerstörung in eine spannende und herzergreifende Geschichte zu verpacken und beschreibt nebenbei den wohl lustigsten Roadtrip, von dem ich je gehört habe. 

Sätze wie „Hanna war trotz allem so wild, wie es kleine Mädchen eben immer sind, bevor man anfängt, sie wie Origamipapier zu falten und zu verbasteln, bis sie sich in stille und hübsche Schwäne verwandeln“ haben mich nachdenklich gestimmt.

Netterweise gipfelt das Buch in einem übernatürlichen Szenario, das der ganzen Thematik zwar nichts an Schärfe nimmt, es aber dann doch erträglicher macht. 

Wer ein außergewöhnliches Buch mit ernsten Themen lesen möchte, das einen trotzdem mit einem warmen Gefühl zurück lässt, dem kann ich „Endling“ sehr ans Herz legen.

Mir hat die Geschichte schöne Lesestunden geschenkt und mich nachdenklich zurück gelassen – und eventuell musste ich mir direkt die anderen Bücher der Autorin kaufen, weil ich so begeistert bin.

Von mir gibt es 5/5 Sternen und eine Leseempfehlung.

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