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„Kerl aus Koks“ von Michael Brandner, erschienen bei List

Ich bin ja gewissermaßen ein Kind des Ruhrgebiets (wenn auch offiziell nicht dort geboren und heute nicht mehr dort wohnhaft, aber doch eine relevante Zeit meiner Kindheit dort aufgewachsen) und entsprechend neugierig war ich auf das Buch von Michael Brandner. Der bekannte Schauspieler hat mit „Kerl aus Koks“ ein stark von seiner eigenen Biographie inspiriertes Werk vorgelegt, das mich im Sommerurlaub wunderbar unterhalten und in die Geschichte des Ruhrgebiets ab den 50er-Jahren gezogen hat.

Paul Brenner heißt der Protagonist, dessen Leben wir von der Kindheit in Bayern, über den abrupten Umzug nach Dortmund und dann bis ins 21. Jahrhundert begleiten. In welcher Beziehung Michael Brandner und Paul Brenner zueinander stehen, wird im Prolog und Epilog angedeutet und ist schon bei der Namenswahl augenfällig. Was an diesem Buch exakt (auto)biografisch ist und was nicht, bleibt zum Teil offen – was dem Leseerlebnis keinen Abbruch tut.

Es ist eine oft lockere, nicht selten jedoch auch ernste, mitreißende und bewegende Erzählung geworden, die die Atmosphäre des Ruhrpotts in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts authentisch transportiert. Paul Brenner führt ein abwechslungsreiches Leben und ich war erstaunt, wie viel „Leben“ bereits in dieses passte, bevor überhaupt die langjährige Fernseh-Schauspielkarriere (um die es praktisch nicht geht in der Geschichte) beginnt.

Laut Klappentext ist Michael Brandner ein „Allroundstümper mit Geschmack“, eine treffsichere Beschreibung, auch der Person Paul Brenner im Buch.

Ich habe es mit Genuss gelesen und vergebe 4/5 Sternen.

Vielen Dank für die Zusendung des Buches an den Verlag! Ich habe es bei einem Gewinnspiel auf Instagram gewonnen (unbezahlte Werbung).

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