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„Solange wir uns hatten“ von Leonie Wittkamp, erschienen im Self-Publishing

Historische Romane wecken generell mein Interesse und so war meine Neugier auf das Romandebüt von Leonie Wittkamp, das sie im Eigenverlag herausgebracht hat, sofort entfacht. Der Roman spielt Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts – viel Literatur, die in dieser Zeit spielt, habe ich ehrlicherweise noch nicht gelesen. Das machte das Leseerlebnis für mich besonders interessant (unbezahlte Werbung, Rezensionsexemplar)!

Die aus England ausgewanderte Rose und ihr Ehemann Henri, der aus Waldhütten (Deutsche Rheinprovinz, Preußen) stammt, werden in Köln als Siedler angeworben – die australische Regierung bietet ihnen die Chance auf einen Neuanfang am anderen Ende der Welt. Vor fast 200 Jahren war schon die Reise dorthin ein Abenteuer und dies wird detailliert beschrieben.

Auch in ihrem neuen Zuhause ist die Welt nicht rosarot, ein Leben voller Strapazen und Entbehrungen erwartet sie im Outback. Gleichzeitig genießen sie Freiheit und ein selbstbestimmtes Leben, das ihnen im Deutschen Reich wohl nicht möglich gewesen wäre.

Henri verschwindet spurlos und sein Sohn Joshua macht sich auf die Suche nach ihm. 1875 reist er ins Heimatland seines Vaters und deckt dort ein Geheimnis aus dessen Vergangenheit auf.

Leonie Wittkamp ist ein toller Debütroman gelungen, der mich gerade in den ersten zwei Dritteln sehr begeistert und gefesselt hat – zum Ende hin wurde es für meinen Geschmack etwas überdramatisch. Der Sprachstil ist ansprechend und spannend, die Geschichte gut strukturiert und wahrscheinlich gut lektoriert – auch ohne großen Verlag im Rücken ist hier ein lesenswertes Buch entstanden.

Mir haben die Entwicklungen der Protagonisten und die Erzählung aus drei verschiedenen Perspektiven (Rose, Henri und Joshua) gut gefallen.

Ich vergebe 4 Sterne und bin gespannt, was es von Leonie Wittkamp noch zu lesen geben wird. Dieses Buch hat mehr Aufmerksamkeit verdient als so mancher „Bestseller“.

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