„Coldtown – Stadt der Unsterblichkeit“ von Holly Black, erschienen bei cbt Taschenbuch (aus dem Englischen von Anne Brauner)
So wie einige Leute eine Sammelleidenschaft für Modellautos oder Figuren aus dem Ü-Ei haben, sammle ich Geschichten über Vampire. Als ich gesehen habe, dass Holly Black ein Buch über diese Spezies geschrieben hat, war ich sofort Feuer und Flamme (unbezahlte Werbung/Rezensionsexemplar).
Inhalt (Quelle: Verlag):
Tana wacht morgens nach einer Party auf und stellt fest, dass sie eine der wenigen Überlebenden in einem Haus voller Leichen ist. In einer Welt, in der Vampire ihr Unwesen treiben, ist Tana Schreckliches gewohnt, doch normalerweise halten sich Vampire in Quarantäne-Städten auf, in den sogenannten »Coldtowns«. Tanas Ex-Freund Aidan hat die Party zwar überlebt, doch er ist mit dem Vampir-Virus infiziert, und auch Tana könnte infiziert sein. Gemeinsam mit Aidan und dem einzigen anderen Überlebenden, dem geheimnisvollen Gavriel, macht sich Tana auf ins Herz der Gefahr – nach Coldtown, um sich und die anderen zu retten …
Mein Leseeindruck:
Ja, was war das denn? Ich bin mehr als begeistert von diesem Vampirroman! Holly Black hat dieses Mal total meinen Geschmack getroffen.
Obwohl – oder vielleicht gerade weil – das Buch ein Einzelband ist (was ja fast schon ungewöhnlich für ein Fantasybuch ist), ist „Coldtown“ eine absolut stimmige und runde Geschichte geworden.
Ich hatte zu keiner Zeit Schwierigkeiten, in das Geschehen hineinzufinden. Angemerkt sei jedoch, dass es nichts für schwache Nerven ist: Wer kein Blut sehen kann, der sollte das Buch lieber nicht lesen. Da auf dem Cover ein riesiger Blutstropfen prangt, sollte das in dem Fall abschreckend genug sein.
Tana ist die Hauptperson der Geschichte. Sie macht eine unglaubliche Entwicklung durch. Obwohl das Buch (wie gewohnt bei den Büchern der Autorin) in der dritten Person geschrieben wurde, konnte ich ihre Emotionen gut nachempfinden.
Die ganze Idee, infizierte Personen und Vampire in abgeriegelte Städte zu verfrachten, finde ich klasse und die Coldtowns dann noch ans Internet anzuschließen und à la Big Brother 24 Stunden live in die Welt hinaus zu senden, ist echt genial. Moderner und zeitgemäßer geht es gar nicht und für mich ist es gar nicht so abwegig, dass alles so kommen würde.
Gavriel ist ein herrlicher Charakter. Er ist unberechenbar und ein wenig durchgeknallt. Bei seiner Vorgeschichte ist es nicht verwunderlich. Ich würde ihm nicht begegnen wollen… Auch die anderen Figuren sind gut beschrieben und haben meinen Kopfkino-Nerv im Hirn aktiviert.
Die Spannung ist die ganze Zeit spürbar und der Schreibstil ist angenehm. Hier möchte ich ein großes Lob an die Übersetzerin loswerden!
Einzig und allein das Layout des Buches fand ich furchtbar Die Schrift ist so klein, dass ich einen Vorgeschmack darauf bekommen habe, wie es ist, Bücher zu lesen, wenn man nicht mehr richtig sehen kann. Dann, wenn man eine Lupe zum Lesen braucht (hätte hier bestimmt geholfen) und man vor lauter Anstrengung Kopfschmerzen bekommt.
Fazit: Coldtown ist ein spannender und blutiger Vampirroman ganz nach meinem Geschmack! Ich bin schwer begeistert und empfehle das Werk gerne weiter.