„Wie man sich einen Lord angelt“ von Sophie Irwin, erschienen bei Knaur (übersetzt von Kristina Koblischke und Hannah Brosch)
Katherine „Kitty“ Talbot ist eine junge Frau mit Charme, Witz und Verstand. Sie beschließt kurzerhand, einen gutsituierten Ehekandidaten zu finden, um ihre Schwestern vor dem Armenhaus zu bewahren. Nie hätte sie damit gerechnet, die große Liebe zu finden.
Dieser toll aufgemachte Regency-Roman konnte mich nicht nur optisch, sondern auch inhaltlich überzeugen.
Die geschilderte Story ist denkbar einfach: Sie ist mittellos, hat einen starken Willen und ist bereit, für die Rettung ihrer Familie eine lieblose Ehe einzugehen. Er ist vom Leben gezeichnet und ein bisschen schwierig, aber prinzipientreu. Die beiden gehen einen Pakt ein und kommen sich ungewollt näher. Irgendwie hat man das schon mal gehört, trotzdem wirkte es nicht wie abgekupfert.
Der Schreibstil ist kultiviert, flüssig und bildlich und passt hervorragend zu der Thematik. Schön fand ich auch, dass das Buch komplett ohne größere Skandale auskommt. Es erinnert mich deswegen mehr an die Jane Austen-Bücher als an die Bridgerton-Reihe.
Erst durch die unzähligen Nebencharaktere wird die Handlung so richtig stimmig. Wir hätten da zum Beispiel Kittys Tante, die eigentlich gar nicht ihre Tante ist. Außerdem Kittys Schwester, in der viel mehr steckt als erwartet. Auch Archie, der Bruder von Lord Radcliffe, spielt ein riskantes Spiel…
Kittys Weg zu verfolgen, wie sie versucht, ihre Familie aus der prekären finanziellen Situation zu erlösen war bis zum Ende mitreißend, unglaublich spannend und großartig erzählt!